Versteckte Zitate im Film Minority Report

Juni 29, 2009

Durch einen Zeitungsartikel (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,216778,00.html) wurde ich aufmerksam, dass sich viele Zitate und Spuren im Film Minority Report verstecken. Ich habe mir nun ein paar davon herausgegriffen und werde hier nun darauf eingehen. In Minority Report sind einige Merkmale des Film Noir zu finden und damit möchte ich nun beginnen:

Film Noir Elemente in Minority Report

  • Low-key lightning, Schatten, Reflexionen, Spiegelungen
  • Klaustrophobische Bilder
  • Tiefenschärfe
  • Urbane Landschaft
  • Regengetränkte Umgebung (gut zu sehen in der Szene am Schluss wo Anderton und Burgess am Balkon aufeinander treffen)
  • Düstere, hoffnungslose, pessimistische Grundstimmung
  • „Antiheld“ (Anderton ist nicht frei von Fehlern, er nimmt Drogen und hat psychische Probleme, Anderton agiert als Einzelgänger und handelt nicht immer legal)
  • Themen (oft werden im Film Noir Themen wie Mord, Verschwörung etc. behandelt)

Minority Report und Blade Runner

Auch sind einige Parallelen zum Film Blade Runner zu erkennen, der ebenfalls auf einer Erzählung von Philip K. Dick basiert.

  • Darstellung des Helden: in beiden Filmen findet man einen „Antiheld“
  • Film Noir Merkmale sind in beiden Filmen vorhanden
  • Motiv des Auges: Anderton tauscht seine Augen aus um nicht mehr erkannt zu werden, in Blade Runner können Replikanten durch eine Maschine die ihre Pupillen scannt entlarvt werden, auch beginnen sie ihre Suche nach Identität und Geschichte bei dem Mann der ihre Augen herstellt
  • Untersuchung eines Bildes/Photos: In Blade Runner untersucht Deckard ein Photo mit der sogenannten Esper-Maschine. Dies ist ein hochempfindlicher Computer mit einem dreidimensionalen Auflösungssystem über welches ein Raster gelegt ist. Er kann damit den Raum vergrößern und analysieren – eben auch im dreidimensionalen Sinn und kann den Raum erfassen ohne jemals dort gewesen zu sein. So entdeckt er einen weiteren Replikanten. In Minority Report werden auch ständig die Bilder der Visionen der Precogs untersucht – sie werden angehalten, vergrößert vor- und zurückgespult. Vorallem die Bilder von dem Mord den Anderton begehen soll werden gründlich unter die Lupe genommen. So zum Beispiel entdeckt Wittwer, dass Anderton Agatha mitnimmt.

Das Perfekte Verbrechen

In Minority Report dreht sich viel um das perfekte Verbrechen. Gibt es überhaupt ein perfektes Verbrechen, vor allem in einer mordfreien Welt wie dieser des Films, oder kann genau ein solches schlussendlich das System stürzen? Wer klärt ein perfektes Verbrechen auf, ein noch perfekterer Detektiv?

Doch nicht nur durch die Handlung offenbart sich eine Parallele zu bekannten Kriminalgeschichten. Die Namen der drei Precogs sind ebenso die Vornamen berühmter Autoren von Kriminalgeschichten. Arthur – so lautet auch der Vorname von Arthur Conan Doyle, dem Verfasser von Sherlock Holmes. Dashiell – Dashiell Hammett mit seiner bekannten Figur Sam Spades. Und Agatha – Agatha Christie mit Miss Marple oder Hercule Poirot.

Minority Report und das Orakel von Delphi

Das Orakel von Delphi ist wohl jedem bekannt. Die Vorhersagen der Pythia waren oft unverständlich und mehrdeutig. Eigenen Priester wurden bestimmt um diese Aussagen zu deuten und quasi zu übersetzen und sie verständlich zu machen. Die schlussendliche Auslegung der Weissagungen aber wurden dem Fragenden dann selbst überlassen. In Minority Report werden ebenfalls die einzelnen Bilder und Vorhersagen der Precogs analysiert zum Beispiel von Anderton. Er bringt die Bilder schließlich in einen Zusammenhang und deutet sie, um so seine eigene Zukunft und sein Schicksal zu erfahren. Das System scheint perfekt, wenn Fehler passieren dann durch den Menschen der wohl nie ganz perfekt sein kann. Dies könnte auch in Minority Report der Fall sein.

precrime_pythia

Quellen:

http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,216778,00.html

http://www-e.uni-magdeburg.de/ruge/filmanalyse/noir/einl/merkmale.html

http://www.meinebibliothek.de/Texte5/html/delphi.html

Nitsch, Martina : “Blade Runner “ / eingereicht von Martina Nitsch , 1995 . – 165 Bl

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